Seit den 90er Jahren kann das Modell eines Gebäudes dreidimensional im virtuellen Raum erzeugt werden. Diese 3D-Dokumentation beschreibt die realitätsgetreue und dreidimensionale Abbildung des bestehenden Bauwerks.

Die Entwicklung mobiler 3D-Messsysteme hat in den vergangenen Jahren maßgeblich dazu beigetragen, dass die 3D-Dokumentation branchenübergreifend immer häufiger verwendet wird. Die dafür benötigten Daten werden entweder durch traditionelle Vermessung oder von Laserscannern erfasst und mithilfe spezieller Software am PC in 3D-Modelle umgewandelt.

3D-Laserscanner arbeiten weitaus schneller und präziser als konventionelle Dokumentationsmethoden. Das gesamte Objekt wird dabei mit einer hohen Messpunktdichte geometrisch exakt erfasst. Im Gegensatz zu herkömmlichen zweidimensionalen Dokumentationen lassen sich mit 3D‑Dokumentationen komplexe Oberflächenstrukturen und Volumina genau erfassen und räumliche Verhältnisse fehlerfrei wiedergeben.

Die leistungsfähigsten Laserscanner erzeugen eine Punktwolke der gesamten Umgebung mit einer Geschwindigkeit von rund einer Million Messpunkten pro Sekunde. Die Messdaten werden in digitaler Form auf einem Speichermedium abgespeichert und am PC weiterverarbeitet. Mit Hilfe von spezieller Software können Sie sich virtuell in einer solchen Punktwolke bewegen und sogar Räume oder Details ausmessen. Es entsteht ein realistischer Eindruck des Objekts am Computer.

Schon aus der Punktwolke können an beliebigen Stellen verformungsgerechte Horizontal- und Vertikalschnitte erzeugt werden. In der rechnergestützten Konstruktion wird die Punktewolke in Volumenmodelle der Objekte umgewandelt. Das virtuelle 3D-Modell kann als Grundlage für Massenermittlungen und später als Informationsgrundlage für das Facility Management benutzt werden.

Werden nun den Elementen des virtuellen Computermodells noch zusätzliche Informationen und Eigenschaften hinzugefügt, spricht man vom Prozess des Building Information Modeling (BIM) und einem intelligenten 3D-Modell.

Messen in der Punktwolke

Zum Beispiel kann eine Stütze Informationen wie Geschoss, Material, Breite, Höhe, Aufbau, Bauphase, Kosten u.v.m. besitzen. Jeder der Projektbeteiligten wie Architekt, Bauingenieur, TGA, Gutachter und Behörde sowie der Vermesser liefert dabei einen Teil der Gesamtdaten.

Sie erhalten ein geometrisch exaktes 3-dimensionales Modell im Format IFC (BIM-Schnittstelle). Andere Formate sind nach Absprache ebenfalls möglich.

Das Modell ist in sich konsistent und Sie können daraus an jeder beliebigen Stelle mit wenigen Handgriffen Horizontal- und Vertikalschnitte sowie Ansichten erzeugen. Alle Teile werden in eine gemeinsame Datenbasis, das Bauwerksmodell, eingefügt. Diese Datenbasis wird während des gesamten Lebenszyklus‘ des Gebäudes kontinuierlich aktualisiert. Mit Hilfe eines solchen intelligenten 3D-Modells können Sie fundierte Projektentscheidungen treffen und diese besser kommunizieren.